Kampf für oder gegen den Terror?
So langsam schließt sich das Sommerloch, „Entscheider“ drehen weniger stark am Rad, dafür sorgen nun fast täglich „herrenlose Gepäckstücke“, dass alle Räder still stehen. Gleichzeitig sollen verstärkte (soziale ) Kontrollen für mehr Sicherheit sorgen. Doch das Misstrauen ist nicht mehr gesund:
Neben den wiederholt vorgebrachten Forderungen nach genauerer Prüfung ausländischer Studierende (die bereits in Nordrhein-Westfalen erfolglos geblieben war), scheint die „soziale Kontrolle“ aus den Fugen geraten zu sein. In der Frankfurter Rundschau vom Samstag wird über Studenten muslimischen Glaubens in Deutschland berichtet. Genau dieser Gruppe entstammten zufälligerweise auch die bisherigen Terroristen, die in Deutschland lebten, doch rechtfertigt dies eine Behandlung, die schon in Richtung Diskriminierung und Rassismus geht? In der FR heißt es, dass diese Studenten in letzter Zeit überproportional häufig „verdachtsunabhängig“ kontrolliert würden, ihren Glauben in Bewerbungsgesprächen und bei Wohnungsbesichtigungen verleugnen müssten, um ein „normales Leben“ führen zu können. Im Artikel ist sogar vom inneren Zwiespalt die Rede. Es besteht dabei die Gefahr, dass gerade dieser geforderte Verzicht auf wichtige Teile der eigenen Identität die Grundlage für eine mehr oder weniger gewaltsam ausgeprägte Ablehnung unseres Wertesystem bei der angesprochenen Gruppe darstellen kann und wird. Der „Kampf gegen den Terror“ bereitet dem Terror den Nährboden.
Doch anstatt anstatt mit wenig Aufwand an der Wurzel anzupacken, scheint es wieder einmal attraktiver und populärer/populistischer, später/zu spät die Folgen zu bekämpfen. In diesem Falle heißt das Gebot der Stunde also nicht Weltoffenheit und Besonnenheit, sondern Überwachung immer und überall, gepaart mit Hysterie. Doch so einfach wie Harald Schmidts »Big Brother Extreme« ist es nicht, man kann den „Kofferbomber“ nicht einfach aus Deutschland herauswählen. Mit fortschreitender Überwachung und Einschränkung der persönlichen Freiheit und Grundrechte „opfern wir im Kampf gegen den Terrorismus genau das, wogegen die Terroristen kämpfen – unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Damit gewinnen die Jungs doch, ohne auch nur eine Bombe zu werfen!“, wie ich jüngst den Bombenalarm in Kassel kommentierte und dabei das Wort für Sebastian ergriff, der als Betroffener und Zeitzeuge sehr eindrucksvoll über real existierende Stasi-Methoden schreibt.
Abschließend lässt sich festhalten, dass man wohl auch im Westen von „den Ossis“ lernen kann: Nach Speicherbausteinen mit DDR-Technik und nach Forderungen von Innenministern, Staats- und Verfassungsschutz zu einer Art Stasi umzubauen, gibt es nun Fernseher mit SED-Technik.
1 Sebastian aus Kassel schrieb am 04.09.2006:
da lernt ihr aber nicht viel gutes vom osten ;)
und ich war nicht wirklich betroffen. aber ich kenne halt die geschichten aus erster hand, von meinen eltern und großeltern.
2 Der Weihnachtsmann aus bei Göttingen schrieb am 04.09.2006:
Aber weißt ganz so lustig ist es gar nicht . Kannst du dich noch daran erinnern als in Paris die Metro gebombt wurde ? Im Jahr davor war ich dort und im Jahr danach auch . Ich weiß auch gar nicht mehr , warum ich im Bomben-Jahr nicht dort war . Aber das Datum , die Uhrzeit und die Metrostation das hätte alles gepasst .
Und im Jahr danach ist ja am Tag des 1 jährigen Jubiläum der Attentate die Concorde abgestürzt . Und alle dachten es ist ein Terroranschlag . Und jetzt rate mal wer am nächsten Tag so gegen 14Uhr vom selben Pariser Flughafen richtung Hannover geflogen ist !?
Ich bin an dem Tag wie auf Glas gegangen , Glas von dem du nicht weißt ob es zu dünn oder zu glatt ist . Und ich war einer von Zehntausenden denen es so ging . Also kann ich einerseits die Angst vor Bomben verstehen , was ich aber nicht verstehe ist wieso die Behörden dann vor Panik 5 Stunden brauchen um festzustellen ob ein Koffer Zeitschriften und Herrenunterwäsche oder Sprengstoff enthält . Denn wenn es schon soweit ist , dann müssen die Terroristen wirklich nur noch leere Koffer stragisch vor Überwachungskameras vergessen .
3 Sebastian aus Kassel schrieb am 05.09.2006:
in die situation kann ich mch gut reinversetzen. deswegen ja auch der ruf nach einer effektiven terrorbekämpfung. aber das video kameras und hysterie nix bringen, liegt ja auf der hand und wird von spezialisten bezweifelt. es ist schon ein schmaler grat, da muss ich den beiden autoren von mensagossip recht geben.
4 Der Weihnachtsmann aus Friedland schrieb am 05.09.2006:
Die Terrorbekämpfung ist schon effektiv genug , Ich meine sie haben ja nun die Bomber gefunden und sogar 2 auf frischer Tat gefilmt . Mehr Sicherheit wird es nur geben wenn die Gesellschaft aufhört die 3 Affen ( nix sagen , nix sehen , nix hören ) nachzuäffen .
5 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 05.09.2006:
Ich denke auch, dass die bisherigen Möglichkeiten zur Bekämpfung von Terror und Kriminalität (nichts Anderes ist Terror unter dem juristischen Aspekt) vollkommen ausreichen, da braucht man keinen Remote-Zugriff auf die PCs Verdächtiger (ich mag keine Backdoors in meinem Computersystem, egal von wem). Allerdings könnte die Ermittlungsarbeit optimiert werden, indem wieder für arbeitswürdige Verhältnisse bei der Polizei sorgt; bei den Uniformierten wurde in den letzten Jahren das Weihnachtsgeld gestrichen, Mehrarbeit und Überstunden verlangt, Personal abgebaut. (Trotzdem hat man genug Zeit, kleine Studentengruppen mit großen Aufgeboten zu begleiten.) Diejenigen, die in solchen Situationen am Ehesten den Kopf verlieren sind meines Erachtens nach auch die Innenminister und andere Politiker, weil sie nicht untätig herumstehen wollen. Da kommen dann natürlich auchmal die dümmsten Sicherheitsmaßnahmen bei heraus, wenn sich unwissende „Entscheider“ von der Industrie Flöhe ins Ohr setzen lassen.
Ich glaube auch, dass mehr echte Aufmerksamkeit weiterhilft, das Zusammenleben in der Gesellschaft zu stärken und zu sichern. Aber gleichzeitig müssen wir im angesprochenen Zusammenhang zu unseren Werten stehen sowie Andersdenkenden und -lebenden ihre Nischen lassen. Es darf keine inneren Zwiespälte in Personen geben, die die Persönlichkeit nicht richtig wurzeln lassen. Im internationalen Kontext kommen noch verstärkte Entwicklungshilfe und ein verzicht auf „friedens-“ und resourcensichernde Einsätze dazu.
6 Der Weihnachtsmann aus Friedland schrieb am 05.09.2006:
Ein Verzicht auf Friedenssichernde Einsätze , ist ein ziemlicher weltfremder Versuch den Terrorismus einzudämmen .
Und Deutschland ist immer noch der beste Beweis , dafür dass ehemalige Terrorregime eben nur durch massive Militärpräsenz auf Dauer zu befrieden sind . Aber momentan schicken wir ja nur Fregatten in die Friedenssicherung .
Um den Süden aber Dauerhaft zu befrieden , sollten wir eher Flak-Panzer ( Gepard und Roland ) gegen die F-16 Jagdbomber der Israelis und gegen die Katjuschas der Hisbollah sollten wir vieleicht eher unseren nachtflugfähigen (PAH-2 Tiger) Panzerabwehrhubschrauber einsetzen , denn bei Uns stehen sonst nur rum und warten auf die Russen und ihre Grenzverletzung . Aber wir schützen bloß das Meer .
7 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 06.09.2006:
These: Wir müssen uns erst mit internationalem Terrorismus beschäftigen, seitdem die Bundeswehr an fragwürdigen Auslandseinsätzen teilnimmt und deutsche Politiker mit ausländerfeindlichen Parolen Wahlkämpfe gewinnen. Natürlich ist das generell kein Hinderungsgrund für Terrorismus, die RAF z.B. kam ja damals aus dem eigenen Land. Aber wir haben mittlerweile eine andere Art von Terrorismus.
Zur Ausrüstung und Tauglichkeit der Bundes„wehr“ für Auslandseinsätze kann ich dir den Spiegel empfehlen: Unter dem Titel „Bedingt Einsatzbereit“ heißt es dort, dass unsere Armee haufenweise Gerät hat, um russissche Panzer in der norddeutschen Tiefebene abzuwehren, was allerdings vollkommen ungeeignet für internationale Einsätze geeignet ist. Neue Schnellboote z.B. dürfen im Mittelmeer nur mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren oder die Panzer sind zu schwer für den Transport im Airbus A400M.
Aber tun wir den Terroristen nicht einen großen Gefallen, wenn wir in ihre Länder einmarschieren? Sie brauchen dann nicht erst zu uns zu fliegen, um Anschläge zu verüben, sondern können dies mit viel einfacherer Logistik im Heimatland durchführen. Sie treffen zwar keine Zivilisten von uns, dafür erkennt man die „Zielscheiben“ direkt an Uniform und Fahrzeug.
8 Der Weihnachtsmann aus Friedland schrieb am 06.09.2006:
Die RAF hat international operiert und war in trainingscamps in Lybien und im Tschad und sie haben mit Carlos zusammengearbeitet . Wie International hättest du es denn gerne ?! Und wieso hat sogar die NPD Beziehungen nach Polen oder den Niederlanden ?
Den Spiegel Artikel habe ich gelesen . Dir empfehle ich mal die Seite der Bundeswehr aufzusuchen um mal zu gucken , was das Arsenal wirklich hergibt . Und vor allem welche " Spielzeuge " demnächst zur Verfügung stehen werden und welche gerade geplant werden .
Dein letzter Punkt hört sich extrem nach Propaganda von Links an , aber ist es auch deine selbst gefundene Meinung ?!
Meine Frage : Marschiert die Bundeswehr ein um Blitzkrieg gegen die Araber zu führen oder soll sie den Süden friedlich halten ?
9 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 06.09.2006:
Was ich mit dem Vergleich RAF vs. „internationaler Terrorismus“ meinte: Die einen kamen direkt aus Deutschland, hatten hier vergleichsweise wohlhabende Eltern, die anderen stammen (mehrheitlich) aus dem arabischen Raum.
Der letzte Punkt mit dem Gefallen klingt für mich nicht nach linker Propaganda, es soll auch gar keine sein. Es handelt sich vielmehr um eine satirische Überspitzung.
Ich denke schon, dass die Bundeswehr den Süden (Afghanistans?) friedlich halten soll. <Verschwörungstheorie von="links">Ölpipelines in Krisengebieten sind nicht so toll.</Verschwörungstheorie>
P.S.: Du plenkst!
10 Der Weihnachtsmann aus Friedland schrieb am 06.09.2006:
In Afganistan ist es der Norden ! ;-) .....die anderen stammen (mehrheitlich) aus dem arabischen Raum und haben wie Bin Laden sehr wohlhabende Eltern . Naja dann klingt linke Propaganda halt wie ein Witz ! ;-)
Klick mal auf meinen Namen ! Selber Plenkender ! ;-)
11 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 06.09.2006:
Was hat denn der FB4 damit am Hut?
Hast du den Wikipedia-Artikel gelesen und verstanden?
12 Sebastian aus Kassel schrieb am 06.09.2006:
Er ist vim FB04 und dort in der Fachschaft und das ist ein Bild von ihm, den weihnachtsmann :)
13 Der Weihnachtsmann aus Friedland schrieb am 06.09.2006:
Der Weihnachtsmann wurde zum Admin der FachschaftsSeite befördert ( Binnenmajuskel , Ich weiß ) ;-) , aber Ich habe auch noch nen 2 . Pass , einen Französischen ! Ich darf , Nein Ich muss laut Wikimedia plenken ! lol
Cooles Foto ( Selbstauslöser , nicht bearbeitet ) für nen Deutsch/Franzosen oder ?
Achja das Bild wurde in Dubai geschossen . *fiesgrins*
14 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 07.09.2006:
Das Foto wurde in Dubai geschossen und dann noch ein Deutsch/Franzose? Womöglich noch mit arabischem oder afrikanischem Migrationshintergrund? Dann brauche ich ja nur noch darauf zu warten, bis meine Kolumne überwacht wird, zumal es hier ja auch linke Propaganda geben soll ;-)
15 Der Weihnachtsmann aus dem Überwachungsstaat schrieb am 07.09.2006:
Nein eher ein Bretonischer Hintergrund väterlicherseits . Vaterland Frankreich , Muttersprache Deutsch . 2 Mal Kriegsdienst verweigert . Und meine Vorfahren waren Möbelverkäufer , Anwalt , Pirat und Fischer . Und wer bist du ? Woher kommst du ? Kannst du auch mit Hinkelsteinen werfen ? ;-)
16 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 07.09.2006:
Ich bin gebürtiger Schwabe (jaja, schön geizig, gell), der sich ein bisschen in Nordhessen eingelebt hat, aber hier nicht für immer bleiben will. Für Hinkelsteine bin ich zu schwach, da wird lieber das Bike ausgeführt.
17 Der Weihnachtsamann aus dem Schlitten schrieb am 08.09.2006:
Naja Ich will ja keinen verwirren aber geboren wurde ich im Ruhrpott , in einer Stadt , wo man Schwarz/Gelbe Fussballtrikots mag und Weiß/Blaue ein MordMotiv sind . ;-)
18 Roberts Kolumne aus dem Internet schrieb am 22.09.2006:
Manueller Pingback von Roberts Kolumne: Videoüberwachung läuft Amok?:
19 Roberts Kolumne aus dem Internet schrieb am 12.10.2006:
Brandschutz vs. Verfassungsschutz?