Rettet die Demokratie!
OK, ich gebe zu, dass diese Überschrift sehr reißerisch ist, aber wenn man eher pessimistisch eingestellt ist, haben Wahlcomputer durchaus das Zeug zur Gefährdung der Demokratie, weil Wahlen unbemerkt manipulierbar und nicht mehr nachvollziehbar sind. Der CCC (Chaos Computer Club) unterstützt daher eine Petition zum Verbot von Wahlcomputern.
Wie die erfolgreiche Manipulation von Wahlcomputern in den Niederlanden und die vermutete Manipulation bei der letzten Präsidentschaftswahl in den USA gezeigt haben, stellen die verwendeten Wahlcomputer aus Sicht der Wahl und damit der Demokratie an sich ein großes Risiko dar, da Manipulationen unentdeckt durchgeführt werden können. In totalitären Systemen braucht man dazu schon entsprechende Methoden der Stimmauszählung und die Verweigerung des Zugriffs auf die Stimmzettel. In der Begründung der Petition heißt es daher auch:
Ein fundamentales Prinzip der Demokratie ist die Öffentlichkeit des gesamten Ablaufs von Wahlen. Bei Wahlen per Stimmzettel und Urne kann jedermann die Korrektheit des Wahlablaufs von der Aufstellung der Urne bis zur Auszählung und Feststellung des Ergebnisses kontrollieren.
Beim Einsatz von Wahlcomputern ist dies allerdings offensichtlich nicht gegeben, da es nicht möglich ist, den Computer auf Manipulationen hin zu untersuchen, so dass nicht überprüft werden kann, ob eine Wahl korrekt zu Stande kam.
Der CCC fordert daher aus gutem Grund das Verbot von Wahlcomputern, was auch Ziel dieser wichtigen Petition ist. Also, unterschreiben, die Petition läuft noch bis zum 28.11.2006.
1 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 20.10.2006:
Kleiner Nachtrag: Die Petition (d.h. alle „e-Petitionen“) läuft über die Server der schottischen Napier-Universität, was allerdings vollkommen korrekt ist, wie der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages erklärt.
Außerdem kocht dieses Thema so langsam hoch, d.h. neben Berichten bei heise, symlink oder golem sind es nicht nur die Blogs, wie z.B. die Digitalwarenmanufaktur, die auf die Petition und die Gefahren von Wahlcomputern hinweisen, sondern auch „klassische Medien“ wie die Frankfurter Rundschau in ihrer heutigen Beilage »FRplus Wirtschaft«.
Weiterhin habe ich nun eine Aktion gestartet, um die Aufmerksamkeit und damit die Beteiligung an der Petition zu erhöhen: Rettet die Demokratie – verbietet Wahlcomputer!
2 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 23.10.2006:
Mit einer etwas andere Art von Opensource ist momentan Diebold, einer der größten Hersteller von Wahlmaschinen und -computern konfrontiert: Quellcode deren Wahlmaschinen-Software ist im Internet im Umlauf, wie heise meldet. Irgendwie muss die Software zwei Unternehmen, die die Maschinen warten, abhanden gekommen sein und den Weg ins Internet gefunden haben. Der Code offenbart dabei, dass es mit seiner Hilfe möglich ist, Wahlergebnisse unbemerkt zu manipulieren.
3 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 30.10.2006:
Die Gegner von Wahlcomputern haben einen Teilerfolg verbuchen können: Der CCC meldet gerade, dass bei der Wahl in Amsterdam wie bisher auf Stimmzetteln aus Papier gewählt wird, da die Wahrung des Wahlgemeimnisses nicht garantiert werden könne – im Gegensatz zum herkömmlichen Vorgehen mit Kreuzchen auf Stimmzetteln.
4 Roberts Kolumne aus dem Internet schrieb am 04.12.2006:
Wahlcomputer-Petition beendet: