Physik einmal praktisch
Viele fragen sich, wo bei Physik die Praxisnähe bleibt, gerade Grundlagenforschung erscheint häufig als „Forschen um des Forschens Willen“. Im Zusammenhang mit der britischen Kameraüberwachung wurde nun allerdings eine äußerst praktische Anwendung von Terahertz-Strahlung dokumentiert:
Elektromagnetische Wellen mit Frequenzen im Terahertzbereich (1 Terahertz sind 1012 Hz) haben die Eigenschaft „durch die Kleidung hindurch zu leuchten“.
Statt also wie die Brainiacs mit weißer Unterwäsche, dünnen schwarzen Kleidern und Blitzlichtgewitter zu tricksen, kann man hier wirklich unter die Wäsche schauen – sogar durch die Unterwäsche hindurch! Damit die zwangsabstinenten Kameraleute nicht total abgelenkt werden – bei Videokameras wurde herausgefunden, dass männliche Kameraleute weibliche Passanten deutlich länger und intensiver beobachteten und häufiger bestimmte Körperteile fokussierten – sollen zumindest in Großbritannien Frauen nur von Frauen beobachtet werden. Da auf öffentlichen Plätzen nie auszuschließen ist, dass sich dort tatsächlich weibliche Wesen aufhalten, müssten folglich alle Überwachungszentralen mit Frauen besetzt werden.
Wenn sich die „Hilfspolizisten an der Überwachungskamera“ allerdings so einfach ablenken lassen scheint doch der Nutzen von Kameras schon wieder in Frage gestellt: Jeder Taschendieb oder Dealer braucht nur eine hübsche Dame vorzuschicken. Wenn die restlichen Überwachungssysteme der „Ministerien für Sicherheit“ genau so (in)effektiv sind, braucht sich der Bundesdatenschutzbeauftragte ja gar keine Sorgen zu machen.