Jede dritte Ehe
… wird geschieden, wie nun auch die „hübsche Braut“ Chrysler und der „potente Bräutigam“ Daimler (beides Zitate vom damaligen Daimler-Benz-Chef Jürgen Schrempp) wissen. Viel wichtiger dürfte allerdings die Erkenntnis sein, dass man durch Fusionierung zwar die Marktpositionierung in absoluten Zahlen verbessern kann, das aber noch lange nicht bedeutet, dass das Gesamtunternehmen dem entsprechend wirtschaftlicher arbeitet. So sollen die Synergieeffekte und Einsparungen auf Grund der Fusion nur marginal gewesen sein. Dabei wurde doch nach der Fusion so tatkräftig und aufwändig die komplette Corporate Identity umgestaltet, also neues Briefpapier, Werbekugelschreiber, Beschriftungen, … – das ganze Programm nun einmal.
Schwerwiegender dürfte allerdings sein, dass Daimler ausgerechnet einen der US-amerikanischen Konzerne „geheiratet“ hat, der weniger mit Innovationen als mit Rabatten den Absatz ankurbelte. Und als die Nachfrage nach sparsamen Autos statt großer SUVs größer wurde, stand man ratlos und überrascht dem Kundeninteresse gegenüber. (OK, Ähnliches lässt sich auch in Deutschland beobachten: Sicherheitsgurt, Abgaskatalysator, Dieselrußfilter, …)
Damit dürften übliche Vorurteile über die Vorteile der „Fusionitis“ eindrucksvoll (allein schon wegen des Finanzvolumens) widerlegt sein. Es kommt halt doch nicht immer auf die Größe an.