Gleich rauchts!?
Seit dem 1. Oktober 2007 gilt in Hessen ein weit reichendes Rauchverbot: Nachdem vor einiger Zeit schon die Schulen, Universitäten, öffentliche Einrichtungen, Bahnhöfe und Züge rauchfrei wurden, ist nun auch noch die Gastronomie am (letzten) Zug, d.h. Diskotheken, Kneipen und Bars weisen keine Nichtraucher-Bereiche mehr aus, sondern Raucherzimmer. Nach diesem (ersten rauchfreien) Wochenende lässt sich feststellen, dass das Verbot meiner Meinung nach „erstaunlich” gut funktioniert, wobei dazu gesagt werden muss, dass ich keine Aussage über kleinere Lokalitäten mit nur einem Raum treffen kann. Dort halte ich es allerdings für fraglich, ob wirklich die Stammgäste ausbleiben, weil sie ihr Kippchen auf dem Bürgersteig rauchen müssten.
In gastronomischen Betrieben, die über separate „Raucherecken” verfügen, wird auf die Einhaltung des Verbots geachtet und die Gäste akzeptieren dies ohne Probleme. Anscheinend fallen die beliebten Wasserpfeifen allerdings auch unter das Verbot. Da bei diesen der Konsum auf Grund des kalten Tabakrauchs und der beigemischten Aromastoffen schädlicher als bei Zigaretten & Co ist, könnte es natürlich auch vorstellbar sein, dass Passivrauchen ebenfalls der Gesundheit nicht zuträglich ist.
Den Besuchern von Diskotheken sind die neuen Spielregeln teilweise allerdings noch nicht ganz klar. Auch wenn die Luft im Allgemeinen deutlich besser war und weder Haare noch Kleidung am nächsten Morgen stanken, gab es doch vereinzelt Personen, die die Atemluft mit Tabak, Teer und α-Teilchen (Rauch einer Zigarette enthält diese) kontaminierten. Es zeigt sich dabei, dass sich mit entsprechender Belüftungstechnik und der Nebelmaschine (die man auch mit Parfüm befüllen kann) schon einiges machen lässt; Tanzsäle, in denen es „schön angenehm nach Sporthalle riecht”, müssen also nicht sein. Hier ergäbe sich z.B. eine neue und interessante Form der Werbung: „Unsere Nebelmaschine tankt nur das neue Parfüm von [Marke bitte einsetzen].”
Bleiben wir also am Ball und beobachten wir die Situation, auf das der Kopf und nicht der Glimmstängel raucht ;-)
1 Andy schrieb am 08.10.2007:
Warte mal noch ein Stück bis das Gesetz bei allen angekommen ist. Viele Nichtraucher werden den Rauch vermissen, da dieser nichts gegen einen Schweiß- Alk- und Gammelgeruch ist. Finde das Ganze bei Restaurants und Bars ok. Aber in Disco`s und in kleine Kneipen sollten die Besitzer zu mindest wählen dürfen.
2 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 09.10.2007:
Diskothekenbetreiber können sich ja was einfallen lassen, wie ich oben beschrieben habe. Und wie gesagt: Der große Aufschrei von wegen Gästerückgang halte ich für vollkommen an den Haaren herbeigezogen, weil die ganzen Raucher sich auch weiterhin nach ihrer Stammkneipe sehnen werden.
3 nexuslex aus wiesbaden/hessen schrieb am 09.10.2007:
ts,ts, wählen können , aber bisher wird es eher postitv aufgenommen , ich selbst habe festgestellt, das es in mainz auch sehr nett ist, und gallische dörfer findet man auch noch
keuch,hust,krächz und grüße
4 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 09.10.2007:
Bei dem Bannerlogo über dem Blog ist dein Kommentar kein Wunder ;-)
Meiner Meinung nach sollten einige verbale Krawallbrüder in dieser Angelegenheit einmal tief Luft holen, denn dann kommt die Kreativität (oder meinetwegen auch „Lösung”) von ganz alleine. Eines, was ich mir z.B. sehr gut vorstellen könnte, wäre die Rückkehr des Salons, in dem man in gediegener Atmosphäre schön gemütlich dem Konsum von Genussmitteln frönen kann.
5 nexuslex aus wiesbaden/hessen schrieb am 10.10.2007:
das hatten wir auch in der Diskussion, das das möglich sei, wenn die Leute sich erst mal dran gewöhnt haben, das grundsätzlich nicht alles und jeder vollgedampft werden darf,, daß dann solche Reservate entstehen können.
Das wäre herrlich sagt der Dandy in mir, die Zigarettenspitze aus Bein polierend und der Vernunftbegabte tätschelt zufrieden meinen Kopf , 200.000..es ist ein Teufelskraut rezitierend und bloß der Anarchist, schmollt und beklagt den Fatalismus und die Hörigkeit und spielt mit dem Gedanken, daß wahre Freiheit auch Freiheit von Sucht sein könnte...