Am Samstag Licht an oder aus? [Update]
An diesem Samstag, den 8. Dezember ruft die Aktion »Licht aus« dazu auf, ab 20 Uhr für fünf Minuten (und den Klimaschutz) alle Lichter auszumachen, also elektrisches Licht zu boykottieren. Nach eigener Aussage soll dieser „Blackout“ das Bewusstsein fürs Energiesparen und den Klimaschutz schärfen sowie eine Botschaft nach Bali zum Weltklimagipfel senden. Um der Aktion Schlagkraft zu geben, hat sich eine interessante Mischung an Bündnispartnern zusammengefunden: Die Umweltschützer von BUND, WWF und Greenpeace, die BILDliche Stimme gegen das Tempolimit, Google, einer der größten Betreiber von Serverfarmen sowie Pro7 (spart dann Galileo direkt im Studio?), die den Blackout live übertragen. In solch exklusiver Gemeinschaft dürfen natürlich lauter prominente Zugpferde nicht fehlen, die bewegend erklären, dass Umweltschutz nicht nur am 8. Dezember für uns alle wichtig ist!
Jetzt könnte man diese Aktion natürlich regelmäßig wiederholen, in der Hoffnung Mich würde auch interessieren, wie viel Strom dabei eingespart werden könnte – bestimmt jede Menge!
Dieser Meinung möchte ich widersprechen. Wenn für fünf Minuten sämtliche Lichter und elektrischen Geräte aus sind, „verbrauchen“ sie zwar in dieser Zeit keinen Strom, aber dafür beim Einschalten um so mehr. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass aus dem Spareffekt ein Verbrauchseffekt wird. Wenn nun außerdem die Geräte um fünf nach acht wieder eingeschaltet werden und den erhöhten Einschaltstrom aus dem Netz beziehen, droht eine Überlastung, die zu einem echten Blackout führen kann. Ich halte die Aktion für symbolisch nett gemeint, aber nicht sehr wirkungsvoll an, wenn nicht sogar schädlich.
Die Initiatoren der Aktion »Licht an« schlagen in die gleiche Kerbe: Bereits beim Abschalten der Lichter drohe ein Blackout, da plötzlich große Überkapazitäten auf der Leitung lägen. Weiterhin sei die rechnerischer Energie- und damit CO₂-Ersparnis marginal im Vergleich zu weit effizienteren Methoden des Klimaschutzes: So schlägt die Aktion vor, in den fünf abgeschalteten Minuten alle Glühbirnen in der Wohnung durch Energiesparlampen zu ersetzen oder den Wechsel zu einem Ökostromanbieter zu unterschreiben.
Lässt du am Samstag das Licht an oder machst du es aus?
Update: Google hat schon das Licht ausgeschaltet
Einige werden wohl insgeheim hoffen, dass auch die Bild-Zeitung und Pro7 heute das Licht ausschalten ;-)
1 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 08.12.2007:
Ich werde gleich mal einen Screenshot von der Google-Webseite am heutigen Tag oben ergänzen. Es sei nur schon einmal gesagt: Meine Homepage ist energiesparend ;-) (Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man wohl bei Röhrenmonitoren Geld sparen könnte, wenn das WWW „dunkler“ wäre.)
Sebastian hat übrigens Informationen, wonach eine Google-Suche soviel Strom „verbrauche“ wie ein Haushalt an einem Tag.
2 Robert (Admin) aus Baunatal/Deutschland schrieb am 08.12.2007:
Kleiner Nachtrag: Wenn Sebastians Quelle wirklich recht hat, dann müsste Google eigentlich richtig konsequent sein und um acht die Server kurz ausschalten.
Achja, richtig: auf Pro7 dürfte es dann auch nur einen schwarzen Bildschirm geben.
3 Sebastian aus Kassel schrieb am 11.12.2007:
gabs denn auf pro7 nen schwarzen bildschirm... in kassel ging scheinbar nur die beleuchtung vom herkules aus. sogar das schloss wilhelmshöhe wurde weiter angestrahlt und die wilhelmshöher allee war auch voll beleuchtet.... eigentlich war es wohl doch nur ein düsterer reinfall
4 Vanculo aus Ger schrieb am 11.12.2007:
Entweder man tut langfristig was oder gar nicht. Also ich hätte kein "Super reines Gewissen", nur weil ich einmal 5 Minuten das Licht ausgmeacht habe und etwas für die Umwelt getan habe.
5 Pete schrieb am 21.12.2007:
wenn man nachts das licht aus macht, hat das nichts mit sparen zu tun. wenn man aber tagsüber davon absieht, es an zu machen, dann schon, genauso wie, wenn ich den raum verlasse, das licht ausmache. man sollte nicht zwingend irgendwo sparen, wo es nicht nötig ist. es gibt genug gelegenheiten der umwelt etwas gutes zu tun, beispielsweise mit der ökosteuer:D
das was die "klienen menschen" irgendwo einsparen, hauen große fabriken wieder raus. natürlich kann man sagen:"einer muss ja damit anfangen". ich bin dennoch der meinung, dass das was wir in privaten haushalten einsparen können, sich nicht einmal in der ökobilanz bemerkbar macht. es führt nur dazu, dass die strom-riesen die preise anheben:(