Roberts Kolumne

Roberts Kolumne ist eine Kolumne im klassischen Sinne, mit der Möglichkeit, „Leserbriefe“ zu hinterlassen: Definitiv subjektiv, sanft satirisch und gerne auch mal populistisch.

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Am Samstag Licht an oder aus? [Update]

Eingestellt am 06. Dezember 2007 um 22:08 Uhr » Wer braucht so etwas? Kommentar Netz-Notizen Gesellschaft

An diesem Samstag, den 8. Dezember ruft die Aktion »Licht aus« dazu auf, ab 20 Uhr für fünf Minuten (und den Klimaschutz) alle Lichter auszumachen, also elektrisches Licht zu boykottieren. Nach eigener Aussage soll dieser „Blackout“ das Bewusstsein fürs Energiesparen und den Klimaschutz schärfen sowie eine Botschaft nach Bali zum Weltklimagipfel senden. Um der Aktion Schlagkraft zu geben, hat sich eine interessante Mischung an Bündnispartnern zusammengefunden: Die Umweltschützer von BUND, WWF und Greenpeace, die BILDliche Stimme gegen das Tempolimit, Google, einer der größten Betreiber von Serverfarmen sowie Pro7 (spart dann Galileo direkt im Studio?), die den Blackout live übertragen. In solch exklusiver Gemeinschaft dürfen natürlich lauter prominente Zugpferde nicht fehlen, die bewegend erklären, dass Umweltschutz nicht nur am 8. Dezember für uns alle wichtig ist! Jetzt könnte man diese Aktion natürlich regelmäßig wiederholen, in der Hoffnung Mich würde auch interessieren, wie viel Strom dabei eingespart werden könnte – bestimmt jede Menge!

Dieser Meinung möchte ich widersprechen. Wenn für fünf Minuten sämtliche Lichter und elektrischen Geräte aus sind, „verbrauchen“ sie zwar in dieser Zeit keinen Strom, aber dafür beim Einschalten um so mehr. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass aus dem Spareffekt ein Verbrauchseffekt wird. Wenn nun außerdem die Geräte um fünf nach acht wieder eingeschaltet werden und den erhöhten Einschaltstrom aus dem Netz beziehen, droht eine Überlastung, die zu einem echten Blackout führen kann. Ich halte die Aktion für symbolisch nett gemeint, aber nicht sehr wirkungsvoll an, wenn nicht sogar schädlich.

Die Initiatoren der Aktion »Licht an« schlagen in die gleiche Kerbe: Bereits beim Abschalten der Lichter drohe ein Blackout, da plötzlich große Überkapazitäten auf der Leitung lägen. Weiterhin sei die rechnerischer Energie- und damit CO₂-Ersparnis marginal im Vergleich zu weit effizienteren Methoden des Klimaschutzes: So schlägt die Aktion vor, in den fünf abgeschalteten Minuten alle Glühbirnen in der Wohnung durch Energiesparlampen zu ersetzen oder den Wechsel zu einem Ökostromanbieter zu unterschreiben.

Lässt du am Samstag das Licht an oder machst du es aus?

Update: Google hat schon das Licht ausgeschaltet

Google hat am 8. Dezember 2007 das Licht ausgeschaltet

Einige werden wohl insgeheim hoffen, dass auch die Bild-Zeitung und Pro7 heute das Licht ausschalten ;-)


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