Ich verstehe das nicht
Geschafft! Gewisse Kreise der hessischen SPD haben dem befürchteten „Linksrutsch“, den Andrea Ypsilanti unter Umständen herbeigeführt hätte, erfolgreich vorgebeugt: Andrea schmeißt das Handtuch, nachdem Dagmar Metzger ihr parteischädigend die Gefolgschaft verweigert, Jürgen Walter plötzlich eine Kooperation mit der Linken gefordert und der SPD-Unterbezirk Main-Kinzip eine Erklärung zur Nicht-Wahl durch die Linke vorgelegt hatte. Gemeinhin sagt man Politikern ja eine gewisse Machtaffinität nach, insofern scheint sich die hessische SPD positiv hervorzuheben: Hier wird nicht um jeden Preis regiert. Dass die gemachten Wahlversprechen angesichts der politischen Lage in Gänze unerfüllbar waren, kann man Ypsilanti als Fehler ankreiden, schließlich dürfte der Einzug der Linken fast klar gewesen sein. Der daraufhin folgende Eiertanz war alles andere als befriedigend, aber dann hat Ypsilanti die Kurve gekriegt, sorgfältig zwischen den Versprechen abgewogen und sich für die Option entschieden, die für die Zukunft Hessens und der SPD bedeutsamer ist: Den Politikwechsel. Aber in der hessischen SPD scheint es Kräfte zu geben, die vor der Verantwortung kneifen. Und das sind mit großer Sicherheit die, die eben dieses Verhalten einem prominenten Linken ankreiden. Diese Kreise opfern jetzt auf dem Altar der „Nicht-Kooperation“ nicht nur eine schlagkräftige und sympathische Ministerpräsidentin in spe, sondern neben dem Politikwechsel auch und vor allem die Glaubwürdigkeit der SPD. Oder soll es vielleicht gar keinen Politikwechsel geben? Ich verstehe die ganze Sache nicht und kann der SPD nur eines mit auf den Weg geben: Neuwahlen könnt ihr gerne haben, das beschleunigt nur den Absturz und vielleicht hilft der starke Aufprall auf dem Boden der Realität einigen „Betonköpfen“, endlich zur CDU überzutreten.