Roberts Kolumne

Roberts Kolumne ist eine Kolumne im klassischen Sinne, mit der Möglichkeit, „Leserbriefe“ zu hinterlassen: Definitiv subjektiv, sanft satirisch und gerne auch mal populistisch.

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The Phone House falsch verbunden

Eingestellt am 14. Juli 2008 um 20:32 Uhr » Kommentar Wer braucht so etwas? Gesellschaft Satire

Mittlerweile dürfte der deutsche Mobilfunkmarkt gesättigt sein, vor längerer Zeit wurde sogar aktiv für das „Zweithandy“ Werbung gemacht. (Handy steht entgegen der landläufigen Meinung nicht für „Hand Phone“, was ein Anglizismus wäre, sondern ganz einfach für „handy“, deutsch „handlich“, was ja von Anfang an auf die Mobiltelefone zutraf.) Doch nicht nur die Telekommunikationsunternehmen (auch „Telcos“ genannt) sind in einen harten Wettbewerb getreten, nein, manche, oder sogar vielleicht die meisten, Unternehmen spielen auch mit ihren Kunden ein merkwürdiges Spiel. Dieses Spiel heißt Tarifempfehlung, neudeutsch auch gerne als „Tarifupdate“ bezeichnet und klingt an sich für den Kunden erst einmal verlockend:

Er erhält innerhalb der bereits bestehenden Vertragslaufzeit einen neuen Tarif, der angeblich günstiger sei, ohne, dass sich die Vertragslaufzeit mit dem Anbieter verlängert. Ob dem tatsächlich so ist, wird nur der einzelne Kunde an Hand seines Telefonierverhaltens beantworten können, für den Telco lohnt es sich allemal wegen der Provision für den Vertragsabschluss. Dass Unternehmen dabei recht hartnäckig vorgehen, um an diese Provision zu kommen, ist schon seit längerem aus dem Festnetz-Geschäft bekannt, da werden schon einmal Menschen ohne Computer DSL-Anschlüsse aufgeschwätzt. Im Mobilfunkmarkt war mir das bislang unbekannt, bis ich aus dem Bekanntenkreis von zwei Personen, die beim gleichen Anbieter sind, aber unabhängig voneinander mitbekam, was sich dort abspielt:

Beide erhielten Post von ihrem Anbieter, in diesem Fall The Phone House Telecom GmbH, mit einer „Tarifempfehlung“. Bei genauerem Hinsehen stellte sich nicht nur heraus, dass dem einen ein für sein Telefonierverhalten teurerer Vertrag empfohlen, dem anderen gar nicht der günstigste Vertrag im Portfolio des Anbieters angeboten wurde. Beiden „Tarifchecks“, die den „Empfehlungen“ zu Grunde lagen, war allerdings gemeinsam, dass die Kunden mit falschen, d.h. zu hohen Durchschnittsumsätzen konfrontiert wurden. Anstelle der tatsächlichen Umsätze (aus den erhaltenen und bezahlten Rechnungen) waren in den „Tarifchecks“ rund 5 ¤ höhere Umsätze ausgewiesen um die Kunden damit wohl zum „Tarifupdate“ zu bewegen. Der eine Bekannte bekam sogar vorher schon einmal einen Anruf von The Phone House, wobei ebenfalls mit falschen Zahlen gerechnet wurde. Interessanterweise beharrte der Verkaufsagent auf den Zahlen, auch als der Bekannte entgegnete, dass er stets weniger bezahlt hätte. Danach war das Gespräch dann wohl schnell vorbei.

Ich persönlich finde solche „Verkaufsgespräche“ eine ausgesprochen linke Tour, die das Vertrauen in die Seriosität des Anbieters erschüttern. Macht sich bei denen im Vertrieb denn gar keiner Gedanken oder halten die ihre Kunden wirklich für so leichtgläubig? Es gibt Fehler, die man als seriöses und zukunftsorientiertes Unternehmen nie machen sollte, und dazu gehört die Kunden für dumm zu verkaufen.


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