Die SPD hat's schwer
Nachdem einige Teile der ältesten Partei Deutschlands das Wort Sozial durch Schröder bzw. Steinmeier ersetzt haben, aus der Sozialdemokratische Partei Deutschlands also die „Schröder Partei Deutschlands“ machten, ging es steil bergab ins Jammertal, in dem sich die „Sozialdemokraten“ noch immer befinden. Dummerweise werden ausgerechnet diejenigen von ihnen gewählt, die wieder eine soziale Politik versprechen. Das geht sogar soweit, das die Basis eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei fordert, jenen „unabhängigen Sozialdemokraten“ (freilich des 21. Jahrhunderts) mit dem unsäglichen „Drückeberger“ Oskar Lafontaine und der Berliner Schnauze Gregor Gysi.
Aber Bundespolitik ist nicht Landespolitik: Lokal dürfen die Sozen wieder zurück zu ihren Wurzeln, sogar mit smarten Ministerpräsidenten, während im Bund noch Basta regiert. Nur der Vollständigkeit halber: Während gerade FDP und Grüne im Bund nur Beiwerk sind, dürfen sie doch in dem ein oder anderen Bundesland noch mit regieren. Für jenes Seeheimer Basta-Netzwerk in der nun „Steinmeier Partei Deutschlands“ haben zwei Bekannte Kabarettisten die Hauptgründe für den Absturz der ehemaligen Arbeiterpartei zusammengefasst:
Den Anfang macht Gregor (ein Alter Ego Volker Pispers', wie der hr mutmaßt) Gysi. Es handelt sich dabei um den Video-Mitschnitt einer Bundestagssitzung, das Skript gibt es ebenfalls online (mit bestem Dank an Fefe). Kann man besser (pointiert) die Schwachstellen des Gegners (sprich zukünftigen Koalitionspartners) auf den Punkt bringen?
Ein anderer Kabarettist, der das versucht hat, heißt Marc-Uwe Kling und war bei Volker (schon wieder) Pispers zu Gast, wo er seinen Hit Wer hat uns verraten zum Besten gab. Neben einer Aufzählung von politischen Vorhaben, mit denen die SPD (-Führung) die Bürger verraten hat, kommt u.a. auch Heide Simonis zu Wort – und man höre uns staune: und es dauert nicht mehr lange, dann singt bei uns auch Kurt Beck.
Er hat es gewusst, unglaublich, oder?
1 Jeena Paradies aus Varberg / Schweden schrieb am 21.09.2008:
So schwierig war es ja auch nicht zu erraten, wenn man sich die ganzen "Königsdramen" der SPD mal angesehen hat.
2 Robert aus Baunatal schrieb am 21.09.2008:
Der Auftritt bei Pispers und Gäste dürfte bestimmt ein halbes Jahr her sein. Dafür, dass Beck fast seit Anfang an in der Schusslinie stand, hat er sich recht lange gehalten. Aber mit den Schrödianern wird es jetzt steil bergauf gehen ;-)
3 Sebastian aus Kassel schrieb am 26.09.2008:
Ich finds total lustig, dass ich gestern den Kling bei Youtube entdeckt habe, mit genau dieser Version wo auf Kurt Beck verwiesen wird... Und da musste ich irgendwie an dich denken und wollte dir schon den Link per Mail schicken und heute lese ich darüber in deinem Blog :)
4 Robert aus Baunatal schrieb am 27.09.2008:
Ich habe den Kling schon vor einiger Zeit gefunden, es war wohl bei Fefe oder auf F!XMBR verlinkt, so genau weiß ich die Quelle leider nicht mehr.
Das schlimme für die Sozialdemokraten ist ja, wie recht der Mann mit seinem Lied hat. Und da verstehe ich große Teile der Basis nicht, dass sie soviel mittragen, was weder sozial noch demokratisch ist. So Leute wie Steinmeier, Zypries, Walter, ... dürften eigentlich bei der nächsten Wahl gar keinen Listenplatz bekommen. Oder stimmt es doch, dass viele Genossen mit der CDU-FDP-Kopie gar nicht so unzufrieden sind?
5 Sebastian aus Kassel schrieb am 27.09.2008:
Das Beispiel Beck hat ja deutlich gezeigt in welchem Zwist die SPD steckt... Es gibt halt zwei starke Flügel. Der linke Flügel ist wohl scheinbar nicht so einflussreich wie die Seeheimer-Netzwerker-Fraktion, die sich, wie man feststellen konnte, zur Not auch mit Intrigen durchsetzt. Diese Methodik liegt dem linken, demokratischen Teil der SPD wohl nicht im Blut - Was auch gut so ist. Aber das die Basis mit der Arbeit der SPD-Spitze zufrieden ist, glaub ich nicht. Die Basis steht zu den Grundwerten der SPD "Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität". Dass einige Genossen ein verschobenes Bild von Gerechtigkeit und Solidarität haben, ist wohl das Problem der SPD. Ich für meinen Teil, wie auch der größte Teil der Genossen der Basis, bin davon überzeugt, dass die SPD nur zu alten Erfolgen zurückkehren kann, wenn sie sich für die Schwachen im Land einsetzt und eine Politik umsetzt, in der wieder von Oben nach Unten verteilt wird und jeder Mensch die Möglichkeit bekommt auch das zu erreichen wozu er fähig ist. Fördern und Fordern ist eine gute Idee. Aber in erster Linie müssen man von den Starken fordern, damit man die Schwachen der Gesellschaft fördern kann.
6 Robert aus Baunatal schrieb am 29.09.2008:
Bist du dir da sicher?