Wenn es nicht so ernst wäre
Die jetzige „Bankenkrise“ zeigt sehr schön, dass es eben doch immer noch Menschen braucht, die das Geld mit ihrer Arbeitskraft erwirtschaften, was deren Arbeitgeber, die die Arbeit nehmen, wieder ausgeben oder verprassen können. Nach Informationen von Don Alphonso (die ich gerade nicht finde), der uns alle als Rebellen ohne Markt sieht, betrug zuletzt die Produktion nur einen niedrigen Prozentsatz an der tatsächlich kursierenden Geldmenge, was einer der Auslöser der „Krise“ sei. Dazu kommt natürlich ganz klar die Zockermentalität der Banker und Fondmanager, die uns alle in die Sch… hereinreiten wird. Diese Sch… ist allerdings hochinteressant, denn wann wird man schon einmal Zeuge, wie sich eine veritable Finanz- und Wirtschaftskrise Bann bricht, vor allem in dieser Geschwindigkeit? Eben jener Don Alphonso prophezeit das Ende auf nächste Woche und sämtliche Untergangsszenarien des Kapitalismus in dieser Form haben sich bislang bestätigt.
Aber kann man das ganze Bankendomino überhaupt noch ernst nehmen? Meiner Meinung kann man es nicht ernst nehmen, schließlich basiert es auf Vertrauen, während sich die Marktteilnehmer Misstrauen. Auch das Sozialisieren der Verluste bei Privatisierung der Gewinne, das Zurückdrängen des Staates bei freiem Spiel der Märkte – es funktioniert einfach nicht, weil der Mensch eben doch „schlauer als eine Ratte ist“. Im Grunde verhält sich schon jeder Konsument wirtschaftsfeindlich, wenn er bei der schönen Bäckerin einkauft anstatt in einer dieser LeckerBäckerBackFactoryWerke. Und weil man das ganze im Grunde nicht ernst nehmen kann, eine Volkswirtschaft, die auf Gedeih und Verderb Bankern ausgeliefert ist, ist Satire nicht geboten, sondern einfach da, ganz real. Soll man also die FDP verbieten, weil sie immer für eine möglichst entfesselte unsichtbare Hand eingetreten ist? Und natürlich stellt diese Frage Spam, Satire@Spiegel Online, unter der Leitung von Martin Sonneborn, dem Vorsitzenden Der PARTEI.
Die Moral, welch passendes Wort in diesem Zusammenhang, von der Geschicht ist allerdings in der Tat: Wer kein Geld hat, der kann auch keins verlieren. Wenn diese Geschichte und die „Reformen“ der Jahre davor doch eines gezeigt haben, dann, dass sich Vermögensbildung gar nicht auszahlt, weil es im Zweifelsfall immer draufgeht. Konsumieren, Werte schaffen, das kann einem hingegen keiner nehmen. Sollen doch die Unternehmen sehen, woher sie die Mittel zur Investition bekommen, wenn die Banken keine Spareinlagen mehr haben. Wer setzte sich übrigens noch einmal so vehement für Hartz IV und so ein, wer will jetzt eine staatliche Vollkasko?