Die Verarbeitung ist zwar deutlich besser als bei „herkömmlichen” Notebooks dieser Preisklasse, aber nicht optimal; das Gehäuse knarzt manchmal ein wenig. Trotzdem macht es mir einen hochwertigeren und stabileren Eindruck als z.B. Geräte von Gericom (meine subjektive Meinung). Das Mac OS X zu Grunde liegende Unix hat Apple gut zu verstecken versucht, aber ich bin froh, dass es die Konsole gibt. Das Nachinstallieren von XCode (Entwicklungsumgebung) und X11 war problemlos. Momentan ist viel im Werden, da es eine große Fangemeinde gibt, die dabei ist Unix-/Linux-Software für den Mac zu portieren, eines dieser Projekte ist Fink.
Die Netzwerkfähigkeiten sind Unix-typisch gut, der Datenaustausch klappt bei mir daheim und in der Schule mit Linux und Windows® 98 SE sehr gut, egal ob per SMB (Windows Freigaben), HTTP, FTP oder auch SSH sowie unabhängig vom Transportmedium (Kabel oder Funk). Einziges Manko: Ich habe noch nicht heraus gefunden, weshalb der Windows PC keine Pakete ins Internet weiterroutet.
An sich gesehen ist Mac OS X schon ein geniales Betriebssystem:
Der normale Anwender hat ein stabiles, sicheres und bewährtes BSD-Unix im Untergrund, basierend auf einem Mach-Mikrokernel.
Die grafische Benutzeroberfläche vereint das schon immer innovative Design der Macintosh-Produkte mit der objekt-orientierten Technik von NextSTEP.
Kleine Anmerkung: Es ist schon interessant anzusehen, dass ab 2005/2006 die Windows Longhorn-Benutzer wieder einige Features mehr auf dem Desktop haben, die ich jeden Tag bei mir sehe.
Dazu kommt, dass Steve Jobbs mit OS X wieder ein stückweit zurück zu den Macintosh-Wurzeln gekommen ist:
Der erste Mac war eigentlich ein Computer um bei einigen Computerfreak anzugeben.
Bei den ganzen Features in OS X, die größtenteils einfach nur cool sind, scheint man sich darauf wieder besinnt zu haben;
Exposé, Fast-User-Switching, Speech, Animationen an allen Ecken und transparente Fenster sind schon praktisch, lassen aber dazu noch jeden Windows-DAU staunen, warum sein XP das nicht kann.
Und wenn er es doch kann, z.B. mit dem Enlightenment Windowmanager, wundert es sich immer noch darüber, warum das bei ihm ruckelt.
Weiterhin erhält man frei im Internet die Apple Human Interface Guidelines, damit alle Mac OS-Programme nach den gleichen, ergonomsichen Richlinien designed und verwendbar sind.
Damit erreicht man ein großes Maß an Benutzerfreundlichkeit.
Im Gegensatz zu den Versuchen Microsoft auf der Windows-Plattform, ist unter Mac OS X tatsächlich Vieles einfacher zu handhaben, aber ohne den Blick auf diedie vorhandene Komplexität zu verlieren.
Auch ist hier standardmäßig alles Sicherheitsrelevante deaktiviert und für Änderungen muss man sich als root Anmelden, nicht wie bei XP, wo mittlerweile die meisten Leute als Superuser arbeiten und damit die mit XP gebrachte Sicherheit wieder verspielen.
Das Unix-System macht es zusammen mit Fink und dem installierten X11 nun auch möglich von der ganzen Palette an Unix/Linux-Programmen zu profitieren, man selbst Anwendungen verwenden, die für das X-Window-System geschrieben worden sind.
Auch für den Unix-Entwickler ist ein Mac eine gute Wahl, denn Apple bietet mit Xcode eine leistungsfähige IDE für kleine und mittlere Projekte. Eine reichhaltige Dokumentation wird mitgeliefert, zusätzlich zu den Unix-Manpages. Mit dem Terminal hat man seine Bash und sogar X-Window-Programme lassen sich ohne größere Probleme Portieren; ich habe z.B. tgif einfach so wie es ist installiert. Als Compiler wird der GCC mitgeliefert, der Standard für Plattformübergreifendes Programmieren, zusammen mit GNU make kann man seine Linux/Unix-Programmme einfach übernehmen. Die Entwicklung unterscheidet sich kaum von der Arbeit unter anderen Unixen. Ein „Bonbon”, was es unter Linux nur rudimentär gibt, ist das Programmieren in Objective-C mit der NextSTEP-Klassenbibliothek; GnuSTEP ist (noch) kein richtiges Pendant zu den Möglichkeiten auf dem Mac. trotzdem schmälert das mein positives Gesamtbild von Objective-C (bisher) nicht; Programmieren macht damit einfach nur Spaß.
Naja, ich bin ja mal gespannt, wie das weitergeht: Mitte November, also drei Wochen nach erscheinen von Panther, habe ich bereits das erste Update auf Mac OS 10.3.1 erhalten. Mitte Dezember, kurz vor Weihnachten rollte die nächste Updatewelle los. Aber immerhin kümmert sich Apple um die Aktualisierung und Verbesserung ihrer Produkte.
Mitte März 2004 veröffentlichte Apple das Update auf 10.3.3, das wieder einmal Einige sicherheits-relevante Pakete auf den neuesten Stand brachte. Sehr interessant finde ich, dass der belegte Festplattenplatz durch das Update nur marginal zugenommen hat; ein weiteres Detail ist die Boot-Geschwindigkeit, die sich deutlich verringert hat. An dieser Stelle ein dickes Lob an Apple.
Wozu brauche ich Winamp, wenn es iTunes gibt, wozu brauche ich dann erst recht den Windows Media Player? iTunes funktioniert immer noch gemäß Apples Werbespruch Rip it, Burn it …, sogar mit CDs, die angeblich kopiergeschützt sein. Jedenfalls meiner Bomfunk MCs CD wollte der Mac das nicht glauben und machte auch nicht großartig Zicken als ich „Burnin' Sneakers” einlegte. Will not play on PC or Mac, schlechte Umsetzung. Achtung: Ich habe mir lediglich die CD angehört, ich habe von dieser keinerlei Daten/Musikstücke auf meinen Mac übertragen.