Im Zusammenhang mit der Marktwirtschaft ergeben sich nach Leng drei Hauptprobleme:
Die Marktwirtschaft setzt
eine Geldwirtschaft voraus. Der Warenwert wird also in einen Geldwert
abstrahiert. Dabei ist dieser Geldwert natürlich virtuell. Der Schritt ins Virtuelle
wurde nach der kopernikanischen Zeit vollzogen, die Marktwirtschaft in unserem Sinne gibt es demnach seit dem Rationalismus. Aber was
macht sie seitdem für den Menschen so attraktiv, in den letzten
zehn Jahren, nachdem die Alternative Planwirtschaft entfallen ist, sogar zunehmend für
den kleinen Bürger?
Der Markt offeriert ihm scheinbar Freiheit, die allerdings nur die Marktteilnehmer
genießen können, also nicht der kleine Mann. Ganz im Gegenteil sogar, denn durch
stetige Marktausweitung muss die Produktion geplant werden. Das hat zur Folge,
dass dem Kunden Produkte zu festgelegten (!) Preisen vorgesetzt werden, er wird
also stattdessen entmündigt. Auch stimmt in diesem Zusammenhang nicht die
propagierte Aussage »Wohlstand für alle«. Die Gegenbeispiele dafür findet man
auf der ganzen Welt. überall, wo dem Markt viele staatlich-institutionellen
Aufgaben überlassen wurden, klafft die Schere zwischen arm und reich immer
weiter auseinander. In der dritten Welt ist es häufig so, dass von der
Geldakkumulation nur »die oberen Zehntausend« provitieren.
Doch nicht nur die Produzenten verfügen über eine große Marktmacht. Auch die Zwischenhändler als Käufer besitzen zum Teil marktbeherrschende Stellungen. Zum Beispiel kann ein Großeinkäufer, vorallem in der dritten Welt, dadurch die Produktionskosten, also konkret die Löhne, erheblich drücken. Die eben genannte Marktmacht entsteht durch Kapital. Kapital ist aber ein abgeleiteter Produktionsfaktor auf Kosten der Arbeitskraft und der Natur. Diese wird aber durch die externen Kosten zunehmend belastet. Die externen Kosten entstehen heutzutage dadurch, dass unter anderem auch Waren mit eingebautem Verschleiß und ohne Reparaturmöglichkeit produziert werden. Damit wird der Konsument ebenfalls entmündigt, da auch hier sein Konsumverhalten von außen, vom Markt her, manipuliert wird.
Das Fazit fällt wie folgt aus:
Die Planwirtschaft als Lösung für
die sich aus der Marktwirtschaft ergebenden Probleme ist praktisch unmöglich, da
die Lebenssituationen heute zu komplex für eine staatlich durchgeplante und
-organisierte Gesellschaft sind. Außerdem konnte die Planwirtschaft noch nicht
ihre Praxistauglickeit beweisen, da nach fünfzig beziehungsweise siebzig Jahren
(Russland) weltweit die Staaten wieder marktwirtschaftlich orientiert sind.
Deshalb der Vorschlag, der Mensch solle wieder zu kleineren Einheiten
zurückkehren (»das ganze Haus«). Weiterhin muss dem Markt ein Rahmen von außen
gegeben werden, da von seiner Seite her keine Begrenzung praktiziert
wird, weil sie unerwünscht ist.
Quelle: http://www.robertbienert.de/schule/gk/lehrervortrag_marktwirtschaft.html