Roberts Kolumne

Roberts Kolumne ist eine Kolumne im klassischen Sinne, mit der Möglichkeit, „Leserbriefe“ zu hinterlassen: Definitiv subjektiv, sanft satirisch und gerne auch mal populistisch.

Einträge

Aktion Sicheres Nordhessen

Eingestellt am 11. April 2007 um 22:52 Uhr » Satire Gesellschaft Wer braucht so etwas? Sicherheit

Mit dem Vormarsch der Kameras in den Kasseler Straßenbahnen, die jeden Fahrgast zu einem Teilnehmer der bekannten Reallife-Soku-Soap „Großer Bruder“ werden lassen, habe ich die Aktion Sicheres Nordhessen ins Leben gerufen. Entgegen anderslautender Meinungen sind die Kameras nämlich zu unserer eigenen Sicherheit da! Aus diesem Grund habe ich vor, auf der genannten Webseite sämtliche kameraüberwachten, sprich sicheren Orte in Nordhessen zu dokumentieren, damit der Leser weiß, wo er sich noch ganz freizügig im Schutze der Kameras bewegen kann. Das tolle an dieser Aktion ist, dass du, lieber Leser aktiv deine und die Sicherheit deiner Mitmenschen erhöhen kannst, indem du mir neue Standorte von Kameras nennst, am Besten sogar mit Foto. .get privacy und F!XMBR haben aus ähnlichen Beweggründen im Dezember 2006 die Aktion Filmst Du mich - fotografier ich Dich gestartet.

Interessante Fakten

Von Seiten verantwortlicher Politiker wird die Überwachung in der Unteren Königsstraße in Kassel mit dem Vorgehen gegen aggressive Bettler und die Drogenszene begründet. Begibt man sich allerdings in die angrenzenden Seitenstraßen, stellt man fest, dass dies offensichtlich nicht der Fall sein kann. Rund um die Martinskirche sind beispielsweise viel effektivere Polizeikontrollen an der Tagesordnung. Neben dem überall aufkeimenden Pseudoargument der „gefühlten Sicherheit“, die trotzdem zur Stärkung des Selbstvertrauens der Passanten nicht zu unterschätzen ist, dürfte der Grund für die Überwachung dieser Gegend rund um den Königsplatz einen ganz anderen Grund haben: Vor einigen Jahren gelang es einem gewieften Bürger in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ ein Kunstwerk auf dem Königsplatz mit großem Aufwand an physischer Gewalt zu zerstören und zu entfernen. Um genau solchen Taten, die schon fast an „Vandalismus“ grenzen, vorzubeugen, wurden die Kameras dort installiert. Die sorgsam gepflegte Betondecke des Platzes mit den unbestritten formschönen Wasserspeiern hat nicht nur Geld gekostet, sondern ist als Markenzeichen urbanem Gestaltungswillens schützenswert.

Stichwort Vandalismus: Auch die Verkehrsbetriebe wissen davon ein Lied zu singen, weshalb angeblich Haltestellen und Fahrzeuge überwacht würden. Dies ist allerdings nur ein Nebenaspekt einer viel besseren Idee: Nach einer Studie der angesehenen Psychologen R. Nie und Dr. Bert verhalten sich Schwarzfahrer im Beförderungsmittel anders als ehrlich zahlende Fahrgäste. Teilweise lassen sich bereits Verhaltensunterschiede vor dem Betreten des Fahrzeugs feststellen. Genau hier kann die moderne Kameraüberwachung in der öffentlichen Personenbeförderung ansetzen um unsozialen Leistungserschleichern den Garaus zu machen.


Kommentare

Dein Kommentar

… wird moderiert

Wie benutze ich BBcode?


 

. Bis auf den Kommentartext sind alle Angaben freiwillig, neben dem Zeitpunkt des Kommentars werden keine weitere Daten gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.

Informationen

XML - Fullpost XML - Summary RSS 2.0 - Kommentare
↪ Aktuelles von dieser Seite per RSS Feed. Mehr darüber erfahren Sie auf der Seite von Alp Uçkan.